Bei uns feiern die Schweine immer erst Geburtstag...
Generell ist es aber nicht eine Frage des Alters, sondern des Gewichts und der Fütterung. Der Verbraucher will mageres Fleisch, darum werden normalerweise Schweine mit Mastfutter gemästet das sehr eiweißhaltig ist, (Soja)
Diese Methode wird in der konventionellen Haltung angewendet, aber auch in der BIO Wirtschaft. Das Mastfutter stammt dann eben aus biologischem Anbau und die gemästeten Tiere sind Hybriden aus Bio-Zucht. Also auch in der Biolandwirtschaft werden die Tiere in der Regel nach 5 Monaten geschlachtet.
Das ist mit den alten Rassen, die in Nutztier-Archen gehalten werden anders. Die alten Rassen wachsen nicht nur viel langsamer sondern in der Nutztier-Arche ist auch Mastfutter verpöhnt. Die alten Rassen würden sonst hoffnungslos verfetten. In Nutztier-Archen erhalten die Schweine in der Regel nur Gemüse, etwas Schrot, Heu oder Gras.
Dieser Umstand führt eben dazu, das die Tiere erst, mit viel Glück, im Alter von 1 Jahr ca. 100 bis 120 kg wiegen.
Genrell bin ich ein Gegner der Schlachtung von "Tierkindern", also kein Kalbfleisch, Babyschweine oder Lämmer. Es ist allerdings häufig mit der Begrifflichkeit in der Landwirtschaft etwas komplizierter. Ein Lamm gilt noch als Lamm, wenn es 9 Monate alt ist

, züchterisch gilt es aber nur 3 Monate als Lamm, dann als Zutreten und Tiere mit 9 Monaten sind schon Muttertiere. Das heißt, dem Verbraucher soll vorgegaukelt werden, es handele sich um Lämmer, die ja bekanntlich besser schmecken sollen. Ähnlcih ist es bei Ferkeln, Ferkel heißen die ja nur 8 Wochen, dann Läufer und mit 9 Monaten schon Jungsau. Ein Spanferkel unserer alten Rassen mit 60kg Lebendgewicht ist dann schon 6-7 Monate alt, also älter als Hybridschweine die schon längst beim Verbraucher verdaut sind

. Für den Schlachter wäre das aber ein Spanferkel

.
Menschen, denen das bewußt ist und die anders handeln wollen, können also nur bei einer alten Rasse davon ausgehen, dass das Tier schon älter ist.
Da sind wir aber wieder am Knackepunkt: Theoretisch müssten dann also die alöten Rassen über doppelt so teuer sein wie Bioschweine um den Mehraufwand aufzufangen. Wer aber will das schon bezahlen, bzw. wem sind die Hintergründe bewußt??
Selbst in de Biomästerei werden die Tiere meist automatisch gefüttert, Nutztier-Archen kennen das nicht, Biobetribe kaufen Absatzferkel und mästen die, Nutztier-Archen müssen einen Eber und eine Sau halten um Nachzucht zu haben, also müssten eigendlich die Ferkel die Futterkosten noch für die Elterntiere einbringen... utopisch
